Psychohygiene

Illusionen unserer Wahrnehmung

Wie unsere Sinne uns täuschen

Illusionen unserer Wahrnehmung. Wie oft sind wir überzeugt davon, dass noch genau wissen, was wir in Gesprächen gesehen und gehört haben. Absolut überzeugt sind wir davon. Anschließend legen wir sogar die Hand dafür ins Feuer, weil wir ja meinen zu wissen, was genau passiert ist. Wir haben ja aufgepasst!
Oder wir sind so auf Aspekte im Alltag konzentriert, dass wir durch diese Art der Fokussierung Anspannung und Stress entwickelt.

Die Psychologen Chabris und Simons haben dazu verschiedene Experimente gemacht. Einige davon sind im Internet verfügbar und bereits weit verbreitet. Eins davon stellen wir hier vor: „The Monkey Business Illusion.“  Chabris und Simons haben ein Update zur ersten Version gemacht. Prüfen Sie doch einfach, welchen Illusionen Sie unterliegen. Jetzt natürlich mit dem Vorteil, dass Sie durch „diese Aufgabe“ ja bereits sensibilisiert sind.

Sind Sie noch mit dabei? Wollen etwas mehr darüber wissen?

Dann tauchen wir etwas tiefer ein in das Phänomen … Diese Erfahrung schafft Raum für ein paar generelle Überlegungen: Es stellt sich die Frage, wie und wo lässt sich unser Gehirn noch täuschen? Was sind Annahmen, Glaubenssätze und Werte über uns und die Welt? Und welche Auswirkungen haben diese auf unseren beruflichen Alltag, auf unser Miteinander und unsere Art das Leben zu gestalten?
Sich der Illusionen bewusster zu werden heißt oft, mit Überzeugungen, Stress und Wertungen anders umgehen zu können. Wir nennen das im Seminar oft „Bring den Müll raus“. Gemeint ist damit, sich der Illusionen bewusster zu werden und Gespräche, Situationen und Konflikte anders wahrzunehmen. Die Schwierigkeit dabei, wir haben die Art des Denkens und Wahrnehmens über Jahre hinweg trainiert und automatisiert. Somit bleibt uns kaum Zeit, diesen Automatismus zu stoppen oder sich dessen bewusst zu werden.

Genau hier liegt die Chance, ist der Hebel; in diesem „kaum Zeit“. Der Psychologe und KZ-Überlebende Dr. Viktor E. Frankl beschrieb es so: „Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir die Freiheit und die Macht unsere Reaktion zu wählen. In unserer Reaktion liegen unser Wachstum und unsere Freiheit.“
Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum…. und genau hier macht es Sinn mit Methoden anzusetzen, um den Automatismus zu durchbrechen. Um nicht weiter den altbekannten Illusionen zu unterliegen, sondern die Freiheit zu nutzen für Neues. Kontinuierlich, stetig und nachhaltig. Dann entsteht im Laufe der Zeit eine „neue“ Art des Denkens. Herbeigeführt von einem selbst für mehr Gelassenheit, Erfolg und Lebensqualität.